Wer schon einmal gelötet hat, weiß beim Löten entstehen Dämpfe bzw. Rauch, die nicht nur übel riechen, sondern auch die Gesundheit des Hobbybastlers bzw. des professionellen Anwenders auf Dauer schädigen können. Ein Lötdampfabsorber ist in der Lage, den schädlichen Lötrauch vom Arbeitsplatz abzusaugen, so dass dieser gar nicht erst eingeatmet werden kann. Durch den verbauten Aktivkohlefilter werden die Schadstoffe aus der Luft gefiltert, damit diese auch aus der Umgebungsluft verbannt werden. Kann man eine Lötdampfabsaugung selber bauen?
Ist eine Lötrauchabsaugung immer notwendig?
Der beim Löten entstehende Lötrauch bzw. -dampf enthält zahlreiche Stoffe, die die Gesundheit nachhaltig schädigen können, auch bzw. besonders bei bleifreien Loten. Denn bei bleifreiem Lötzinn wird eine höhere Löttemperatur und ein höherer Anteil an Flussmittel benötigt, um eine sichere Lötverbindung zu erzielen.
Die erhitzten Flussmittel können sowohl als Aerosol oder als feine Partikel in den Lötrauch übergehen. Dabei handelt es sich entweder um Alkoholdämpfe, Reaktionsprodukte von Flussmittel mit der Umgebungsluft oder um das Flussmittel selbst, das meist reizend oder ätzend wirkt.
Auch durch das Lot selbst entstehen Gefahren, denn oxidierte Bestandteile des Lots gehen in Form von "Krätzestaub" in die Umgebungsluft über. Wie Sie sehen ist eine sachgemäßige Absaugung unbedingt anzuraten, um Risiken so klein wie möglich zu halten.
Wenn Sie nur alle paar Wochen ein paar kleinere Lötarbeiten durchführen, benötigen Sie vermutlich nicht unbedingt einen Absorber. Wenn Sie jedoch häufig löten, dann sollten Sie in meinen Augen schon über den Kauf nachdenken. Immerhin geht es um Ihre Gesundheit. Übermäßig teuer sind diese zudem auch nicht. Alternativ können Sie eine Lötdampfabsaugung auch relativ einfach selber bauen. Wie das geht, erfahren Sie am Ende des Beitrags.
Wie funktioniert ein Lötdampfabsorber genau?
Eine einfache Lötrauchabsaugung ist prinzipiell recht simpel aufgebaut. Ein axialer Lüfter beschleunigt die Umgebungsluft und zieht dabei die gesundheitsschädlichen und übel riechenden Lötdämpfe vom Entstehungsort ab. Der Luftstrom durchwandert auf dem Weg durch den Absorber einen Aktivkohlefilter. Die Schadstoffe und Partikel werden durch die gigantische Oberfläche der Kohle absorbiert und dadurch unschädlich gemacht. Direkter Kontakt mit der Haut bzw. Ihren Atemwegen wird dadurch effektiv verhindert. Die gereinigte Abluft wird dem Raum wieder zugeführt.
Bei dem rechts dargestellten Modell handelt es sich um den Lötdampfabsorber LDA 1-Euro, der mit beachtlichen 183m³/h Luftdurchsatz besticht. Damit können Sie sicher sein, dass Dämpfe effektiv abgezogen werden. Durch den fairen Preis, die kompakte Größe und die geringe Geräuschemission von gerade einmal 40 db ist er optimal für Hobbywerkstätten und gelegentliche Lötarbeiten geeignet.
Praktisch kann es vor allem sein, das meist optional erhältliche Tischstativ dazu zu bestellen, das beispielhaft auf dem rechtsstehenden Bild dargestellt ist. Diese Stative sind nicht teuer, sind stabil ausgeführt und ermöglichen eine leichte und schnelle Positionierung der Lötrauchabsaugung über dem Werkstück. Somit ist garantiert, dass der gesamte Rauch abgezogen und absorbiert wird.
Gegenüber einer fest installierten Absaugung haben die Lötdampfabsorber den großen Vorteil, dass Sie bei der Gestaltung des Arbeitsplatzes flexibel bleiben können. Die kleinen Lüfter nehmen nur wenig Platz weg und sind leicht verschiebbar. Auch der Energieverbrauch kann vernachlässigt werden.
Lötdampfabsaugung selber bauen - Das wird benötigt
Mit etwas handwerklichem Geschick und den notwendigen Hilfsmitteln können Sie natürlich auch eine Lötdampfabsaugung selber bauen. Die Entscheidung hierzu bringt nicht nur ein neues interessantes Bastelprojekt mit sich, sondern spart Ihnen auch noch bares Geld. Jedoch reicht die Leistung je nach Ausführung meist nicht immer an die kommerziell erhältlichen Absorber heran. Nachfolgend habe ich kurz zusammengestellt, was hierfür prinzipiell benötigt wird und preiswerte Komponenten verlinkt, damit Sie sofort loslegen können:
- 120 mm PC-Gehäuselüfter (z.B. ARCTIC F12 Silent)
- Staubfilter-Halterung (z.B. Silverstone SST-FF122B)
- 120 mm Lüftergitter (z.B. von Neutral)
- Aktivkohlefiltermatte
- Lüfterschrauben
- Steckernetzteil 12V (min. 250 mA) oder Labornetzgerät
- Optional: Schalter
Wie Sie nun aus den gelisteten Ausgangsmaterialien eine Lötdampfabsaugung selber bauen können, erfahren Sie hier, Schritt für Schritt. Wie Sie sehen ist das ganze gar kein Hexenwerk.
Wie kann man den Lötrauch am effektivsten absaugen?
Eine effiziente Lötdampfabsaugung ist entscheidend, um die Gesundheitsrisiken beim Löten zu minimieren. Die Optimierung beginnt mit der Auswahl der richtigen Absaugleistung, die stark genug sein muss, um alle entstehenden Dämpfe zu erfassen, aber nicht so stark, dass sie die Lötarbeiten stört. Die Positionierung des Absaugarms spielt ebenfalls eine entscheidente Rolle; er sollte nah genug an der Lötstelle positioniert sein, um die Dämpfe direkt aufzunehmen, ohne jedoch die Sicht oder den Arbeitsablauf zu behindern.
Die regelmäßige Wartung und der Austausch der Filter sind ebenfalls von größter Wichtigkeit, um sicher zu stellen, dass der Lötrauch zuverlässig abgesaugt wird. Aktivkohlefilter, die in vielen Lötdampfabsaugungen verwendet werden, binden die schädlichen Partikel und Gase. Mit der Zeit sättigen sich diese Filter jedoch und verlieren ihre Wirksamkeit, was zu einer schlechteren Luftqualität am Arbeitsplatz führt. Daher ist es wichtig, die Filter gemäß den Empfehlungen des Herstellers oder noch besser, abhängig von der Nutzungshäufigkeit, zu wechseln.
Neben der Absaugung selbst ist auch das Nutzerverhalten ein wichtiger Faktor. Eine bewusste Arbeitsweise, bei der darauf geachtet wird, dass die Lötspitze immer unterhalb des Absaugarms bleibt, kann die Effektivität der Absaugung deutlich erhöhen.
FAQ
Für was braucht man Lötdampfabsorber?
Das Flussmittel kann beim Löten als Aerosol oder in Form feiner Partikel in den Lötrauch übergehen, der beim Einatmen die Atemwege reizen kann. Auch oxidierte Bestandteile des Lot selbst, können in die Atemluft übergehen. Ein Lötdampfadsorber bindet die Schadstoffe zuverlässig im integriertem Aktivkohlefilter.
Für wen macht eine Lötrauchabsaugung Sinn?
Eine Lötdampfabsaugung macht in meinen Augen für jeden Sinn, der regelmäßig in geschlossenen Räumen lötet.
Auch für gelegentliche Lötarbeiten definitiv eine Überlegung wert.
Kann man Lötdampfabsauger selber bauen?
Ja, absolut. Was Sie dafür genau benötigen, erfahren Sie im Beitrag im Detail.
Dort finden Sie auch eine Liste der benötigten Bauteile und Komponenten.